Zurzeit macht eine Zeitschrift mit obigem Namen Werbung.
Es ist ein attraktiver Mensch zu sehen, der würdig und seriös mich anguckt. Darunter steht geschrieben: einer (oder eine), die Hör zu hat.
Ich finde, dass dies ein schöner Widerspruch ist. Hör Zu ist eine Zeitschrift. Zeitschriften kann man nicht hören. Sondern nur lesen.
Und dennoch ist diese Zeitschrift- trotz ihres widersprüchlichen Titels - sehr erfolgreich (sonst könnte sie sich ja auch nicht so teuere Werbekampagnen leisten).
Und in dieser Hinsicht hat sie etwas mit der Bibel gemeinsam.
Auch die Bibel ist ja ein geschriebener Text. Und geschriebene Worte kann man ja nicht hören, man muss sie lesen.
Aber es ist ja trotzdem richtig, dass man sagt, dass man das Wort Gottes hört. Man liest es mit den Augen- aber man hört es mit dem Herzen.
Im Augenblick seiner Bekehrung hörte der heilige Augustinus das Wort:
Tolle- lege- ins Deutsche übersetzt: nimm und lies. Nimm es, lies es und lass es Dir zu Herzen gehen. Meistens lese ich die Bibel im Brevier- dem Pflichtgebet der Kleriker- da lese ich die Psalmen. Oder beim Rosenkranz. Da wiederhole ich Worte der Schrift. Und auch hier gilt: Nur was ins Herz geht ist, richtig gelesen, nämlich mit dem Herzen gehört. Meistens betrachte ich also das Wort Gottes alleine. Und hoffe, dass es mir zu Herzen geht- und ich ein wahrer Hörer bin.
Nur im Gottesdienst nicht. Da lese ich die Bibel vor, oder sie wird vom Lektor oder der Lektorin vorgelesen. Im Gottesdienst sind die meisten Menschen dann tatsächlich Zuhörer. Und die Gemeinde soll insgesamt mit dem Herzen hören.
Gottes guter Geist macht uns zu einer „herzlichen“ Gemeinschaft, die dann das Wort Gottes hört und es befolgt.
So bittet Gott uns selbst: „Hör zu“. Und wir antworten hoffentlich innerlich:
„Rede Herr, Dein Diener/ Deine Dienerin hört.“
Es grüßt Sie Ihr Hörer
Don Luigi